Zum Ende des Jahres wird Bilanz gezogen: im TV bei Jauch und Lanz, in der Buchhaltung und im persönlichen Werdegang. Bezogen auf das Unternehmen wird allerdings abseits der Buchhaltung kaum bis gar keine Bilanz gezogen. Dabei lohnt sich der Blick abseits der Zahlen durchaus, denn das Image kann ursächlich für die Höhe der Umsätze sein, kann aber nicht nur anhand der Bücher festgemacht werden. Dennoch braucht man sich beim Imagecheck nicht nur auf sein Gefühl zu verlassen, sondern kann sich anhand fester Kriterien wie Imageinhalte, Rückmeldungen von Kunden und Arbeitnehmern ein Bild machen.
Was ist alles Teil des Images?
Es gibt verschiedene Image-Ausrichtungen, wie das Kundenimage oder das Arbeitgeberimage. In Zeiten, in denen die Rede vom gläsernen Menschen ist, werden auch die Unternehmen zunehmend durchsichtiger und die Informationsansprüche von Kunde und Arbeitnehmer steigt. Da genügt es nicht mehr nur, wenn man weiß, dass das Preis-Leistungsverhältnis stimmig ist oder der Arbeitgeber einen anständigen Lohn zahlt. Heute sind die Ansprüche vielschichtiger und bedeuten mehr Arbeit für das Unternehmen. Der Kunde will wissen, wo die Produkte hergestellt wurden, ob sie unter menschenwürdigen Bedingungen gefertigt wurden und welche Schadstoffe in dem Produkt enthalten sind. Das bedeutet eine Menge Aufwand, der sich aber lohnt, denn das „saubere“ Image schafft Vertrauen und Sicherheit beim Kunden.
Auch beim Arbeitnehmer sind mittlerweile einige Punkte von Bedeutung, die früher keinen hohen Stellenwert für das Image des Arbeitgebers hatten. Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten oder eine umweltbewusste Produktion sind den Mitarbeitern wichtig. Das sind neue Aspekte, die zu den Klassikern wie freundliches Betriebsklima, anständige Bezahlung und gute Kantine hinzu kommen. Wer auf ganzer Linie punkten kann, wird sich nicht schwer tun, gute Mitarbeiter zu rekrutieren.
Feedback – wie ernst darf man den Messfühler nehmen?
Das Zauberwort heißt Kundenbewertungen. Was lange als böse Meckerecke abgetan wurde, wird aktuell gern genutzt, denn die Erfahrungen zeigen, dass sich Kunden zwar nicht den Mund verbieten lassen, aber auch ebenso gerne zeigen, wenn sie zufrieden sind. Wer anständigen Service bietet, muss sich nicht vor schlechter Kritik fürchten und sollte doch mal eine dabei sein, sieht man gleich, welche Stellhebel bewegt werden müssen, um das Problem zu beheben. Guter Nebeneffekt: Positive Kundenrezensionen und Bewertungen sind hervorragend für die Verstärkung des Images in der Zielgruppe, denn die Bewertungen wirken wie Empfehlungen von Gleichgesinnten.
Um das Arbeitgeberimage in Erfahrung zu bringen, muss man sich mehr einfallen lassen, als das Feedback der Mitarbeiter einzuholen. Die Antworten bei Mitarbeiterbefragungen werden in den seltensten Fällen die unverblümte Wahrheit enthalten. Der Mitarbeiter hat bei seinen Antworten immer auch im Blick, dass der Arbeitgeber sein Auskommen sichert und wird somit eher zurückhaltend antworten, wenn etwas nicht stimmt. Hinzu kommt, dass die Arbeitnehmer sich nicht selten „ausgefragt“ fühlen. Wer sein Image als Arbeitgeber prüfen will, sollte sich also alternative Herangehensweisen überlegen.
Eine Alternative zu dieser vertrackten Situation sind kleine Checks, die Aufschluss über das Wohlbefinden der Mitarbeiter geben.
Wie wird das Unternehmen in unabhängigen Portalen als Arbeitgeber dargestellt? Gibt es Werbeartikel im Unternehmensdesign und werden sie auch von den Mitarbeitern benutzt? Wie hoch ist die Teilnehmerzahl bei angebotenen Veranstaltungen? Welche Beschwerden werden wie oft geäußert?
Auf welchen Wegen wird das Image kommuniziert?
Jedes Unternehmen hat ein Image, ganz gleich ob gut oder schlecht. Und die Kunden und Arbeitnehmer erfahren das auch, ganz gleich ob das Unternehmen die Kontrolle darüber hat oder nicht. Daher macht es Sinn, sich Gedanken darüber zu machen, wie das Image positiv beeinflusst werden kann und auf welchem Wege es an die richtigen Personen gelangt. Kommunikationswege gibt es viele und so können die eigene Website oder Social Media ebenso Einfluss haben wie Werbung, Kundenanschreiben oder Mitarbeiter als Rekrutierungsvermittler einzusetzen. Welcher Weg wann zu wählen ist, hängt von der Ausrichtung und Strategie eines jeden Unternehmens ab.
Was sollte in dem Jahr erreicht werden und was kann verbessert werden?
Das effektivste Resümee in allen Bereichen ist der Abgleich von gesteckten Zielen und Ergebnis. Das setzt allerdings voraus, dass vorab überhaupt Ziele festgelegt wurden. Die Überprüfung der Ziele ist ein gutes Mittel, um Schwachstellen aufzuspüren und gute Imagepflege weiter auszubauen. All diese Punkte lohnen sich bei der Überprüfung, denn wer sich ein gutes Image aufgebaut hat, kann sicher sein, dass Kunden gerne wiederkommen und kostenintensive Fluktuationen ausbleiben.