Best Ager finden Werbung langweilig, so das Ergebnis einer Umfrage der Zeitung Horizont. Nur für 27,5 Prozent der Befragten ab 50 Jahren ist die Werbung interessanter geworden. Besonders schlecht schnitt das Internet ab. Auffällig war, dass lediglich 34,3 % der Befragten die Darstellung von Best Agern in der Werbung als realitätsnah empfanden – noch weniger als im Jahr zuvor.
Keine rosigen Ergebnisse für werbende Unternehmen, sind doch Best Ager aufgrund ihrer Kaufkraft und ihres wachsenden Anteils in der Bevölkerung als attraktive und zukunftsfähige Zielgruppe bekannt. Von unüberbrückbaren Differenzen sollte man jedoch nicht ausgehen.
Vielmehr liegt es wohl an der Einstellung gegenüber den Best Agern, dass Werbeaktionen oftmals ihre Wirkung verfehlen oder sogar ins Gegenteil umschlagen. Beim Durchlesen verschiedener Artikel fällt bereits auf, wie wenig greifbar diese Zielgruppe anscheinend ist. Allein bei der Altersabgrenzung scheiden sich die Geister. Während einige Marketingexperten sie mit Senioren gleichsetzen, zählen andere bereits 39-Jährige zu den Best Agern.
Klar, dass Best Ager keine homogene Gruppe sind. Allein über die Zugehörigkeit zu einer Altersgruppe lässt sich diese Zielgruppe sicher nicht definieren – und sie würde es wohl auch nicht wollen. Denn mal ehrlich: Wer von uns sieht sich gern über sein Alter definiert?
Vielmehr ist es das persönliche Empfinden, die Lebenssituation und das Lebensgefühl, das den klassischen und damit werbeinteressanten Best Ager ausmacht. Das Alter spielt eine begleitende Rolle.
Aufgeschlossen und interessiert – auch neuen Marken gegenüber – fällen diese Best Ager ihre Kauf- und Investitionsentscheidungen sehr bewusst. Dabei haben sie ein großes Bedürfnis an fachlich guten Informationen und einer respektvollen, persönlichen Ansprache. Gleichzeitig ist ihr Preisbewusstsein nicht so ausgeprägt wie das der jüngeren Generation. Best Ager sind vielmehr bereit, für sehr gute Qualität entsprechendes Geld auszugeben, haben aber auch hohe Ansprüche an das Produkt, die Leistungen und den Service eines Unternehmens.
Beim Kauf setzen Best Ager gern auf persönliche Empfehlungen, nutzen aber auch Fernsehen, Printmedien, Promotion-Events, Radio und zunehmend das Internet, wenn es um Informationen und Preisvergleiche geht. Werbeartikeln gegenüber sind Best Ager ebenfalls aufgeschlossen, solange nicht besonders preiswerte Produkte, sondern Qualität und Nützlichkeit im Vordergrund stehen. Wer die Zielgruppe über Werbeartikel erreichen möchte, kann zum Beispiel auf Kalender, hochwertige Kugelschreiber oder Einkaufschips setzen. Aber auch Genussmittel, bedruckte Wellnessprodukte und Sportartikel mit Logo kommen gut an.