In den letzten Jahren ist das Thema Korruption sehr häufig in Zusammenhang mit Werbeartikeln verwendet worden. Nicht immer sachlich und nicht immer mit einem konkreten Ausgang. Um sich sicher zu sein, ob der Kunde tatsächlich auch haben will, was man ihm gutes tun will, lohnen sich ein paar Gedanken und Fragen.
Gibt es Guidelines im Unternehmen Ihres Kunden?
In vielen Unternehmen wurden in den letzten Jahren Guidelines eingeführt, die besagen, bis zu welchem Betrag ein Mitarbeiter Werbegeschenk annehmen darf. Sich vorab bei dem entsprechenden Ansprechpartner zu informieren, kann daher nicht schaden. Im Laufe des Jahres lassen sich diese Informationen von den verschiedenen Kunden sammeln. So kann man sicher sein, dass die georderten Weihnachtsaufmerksamkeiten letztlich nicht zurückgeschickt werden.
Wie werden die Werbeartikel innerhalb der Unternehmen behandelt?
Auch hier gibt es in vielen Unternehmen Richtlinien, wie mit Präsenten und Werbeartikeln verfahren wird. Bei der einen Firma dürfen die Adressaten die Artikel behalten, in anderen Unternehmen wird dafür Sorge getragen, dass die teilweise heiß begehrten Artikel allen Mitarbeitern zugute kommen. Auch wenn diese Regelung auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt von Vorteil zu sein scheint, so hat es durchaus den Vorteil, dass viele Mitarbeiter der Kundenfirma die Werbung in guter Erinnerung behalten. Hier macht es Sinn, ein besonders aufmerksamkeitsstarkes Gimmik zu verteilen.
Welcher Werbeartikelpreis ist angemessen, bezogen auf den zu erwartenden Kundenumsatz?
Einkäufer wissen am Besten: Bedruckte Weihnachtspräsente fallen mal klein und mal groß aus. Doch wonach richtet sich, wie viel für Werbeartikel investiert werden darf oder kann? Wie hoch muss der Preis für einen Werbeartikel sein, damit er angemessen ist in Bezug auf den Absatz mit diesem Kunden? Grundsätzlich kann es hier keine pauschale Antwort geben. Vielmehr schließen sich weitere Fragen an, wie: Soll der Werbeartikel ein Dankeschön für die gute Zusammenarbeit sein? Soll der Werbeartikel ein Reminder sein, für die Momente, wenn ein Kunde sich entscheidet oder sollen die Geschäftsbeziehungen intensiviert werden und der Werbeartikel demonstriert diese Absicht? Für den ersten Fall ist der persönliche Aspekt besonders wichtig. Ein Artikel, der die gute Zusammenarbeit demonstriert macht sich hier also nicht am Preis fest. Im zweiten Fall wäre es sinnvoll zu wissen, wann die Wahl für einen Dienstleister getroffen wird. Beispielsweise im Büro. Werbeartikel für den Bürobedarf können sehr günstig sein, wie bedruckte Kalender oder Kugelschreiber mit Logo, können aber auch besonders hochwertig ausfallen, wie beispielsweise bei Konferenzmappen oder Füllfederhaltern. Im dritten Fall lässt sich durchaus über den Preis verdeutlichen, was die Absichten für die Zukunft sind. Doch Vorsicht, steht beim Kunden eine Entscheidung unmittelbar bevor und durch den Werbeartikel soll die Entscheidung günstig beeinflusst werden, kann es sein, dass das gesetzlich als Korruption angesehen wird. Ob Korruption hierbei ein Thema ist, hängt auch an der Verhältnismäßigkeit vom Werbeartikelpreis und einer üblichen Leistung, wie sie in diesem Geschäftsverhältnis für angemessen angesehen wird. Leider hängt es hier von der Einstellung der Gerichte ab, was als angemessen gilt und was nicht. Bisherige Urteile hierzu unterscheiden sich erheblich.
Wieviele Kunden stehen auf der Liste der Empfänger?
Letztlich ist die Wahl der Werbeartikel auch abhängig von der Anzahl der Empfänger, die erfreut werden sollen. Je höher die Anzahl der gleichartigen Artikel, desto günstiger auch der Preis. Doch die Anzahl der Kunden sind ebenfalls entscheidend für die Wahl des Werbeartikels, denn die Artikel haben Mindestmengen, die je nach Artikel sehr unterschiedlich sein können. Die Mindestabnahme bei veredelten Kugelschreibern ist deutlich höher beispielsweise als bei Präsentkörben. Die Zahl der Abnehmer kann hier schon einen entscheiden Wink geben.