Veredelungen: Von der Höhlenmalerei zum Werbegeschenk

Kugelschreiber-Druck

Dinge zu verzieren oder ihnen eine persönliche Handschrift zu geben, liegt uns im Blut. Viele Veredelungsformen, mit denen heute Werbegeschenke ihre individuelle Note erhalten, blicken auf eine lange Tradition zurück. Bereits die Steinzeitmenschen nutzten ihre Hände als Schablone für die Höhlenmalerei – eine Technik, aus der sich Jahre später der Siebdruck entwickelte. Und wer hätte gedacht, dass Präsident Abraham Lincoln eine gravierte Botschaft seines Uhrmachers am Handgelenk trug, ohne je davon zu erfahren?

Siebdruck entstand in der Steinzeit

Es braucht schon ein bisschen Phantasie, um sich vorzustellen, wie der heute facettenreiche Siebdruck seine Anfänge in steinzeitlichen Höhlen gefunden hat. Die Veredelungsform basiert auf dem Schablonendruck; der wiederum auf einer simplen Verwendung von Schablonen. Früher war dies schlicht und einfach die Hand. Als Schablone auf die Wand gedrückt und mit Farbe – vermutlich aus dem Blasrohr – rundum aufgesprüht, entstanden so die ersten Höhlenmalereien. Später folgten Schablonen aus Holz oder Papier und mit Seide bespannt, bevor Anfang des 20. Jahrhunderts das erste Patent für die Siebdruck-Technik erteilt wurde. Der anfängliche Pinsel wurde durch die heute verwendete Rakel ersetzt. Die noch junge Drucktechnik wuchs immer weiter voran und wurde schnell für die Werbung genutzt – woran sich bis heute nicht viel geändert hat, gehört der Siebdruck doch zu den beliebtesten, gängigsten Veredelungsverfahren bei Werbegeschenken.

Tampondruck: ein ungelöstes Rätsel

Wer den Tampondruck erfunden hat, wird wohl ein ewiges Rätsel bleiben. Fest steht: Seine Wurzeln liegen in der Uhrenindustrie. Bereits im 18. Jahrhundert nutzten Schweizer Uhrmacher das Decalcierverfahren, um über einen Gelatine-Tampon mittels Farbe ganze Bibeltexte und Landkarten auf die Uhrenziffernblätter zu übertragen. Ende der 60er wurde das Tampondruckverfahren offiziell erfunden und zum Patent angemeldet. Die Gelatine-Tampons wurden durch Kautschukvarianten ersetzt; in Verbindung mit neuen Maschinen war der heutige Tampondruck geboren.

Abraham Lincolns geheime Gravur

Um Uhren kreist sich auch eine Anekdote in der Geschichte der Gravur. So haben Historiker vor ein paar Jahren in Abraham Lincolns Taschenuhr eine persönlich eingravierte Botschaft seines damaligen Juweliers gefunden, die da lautete „Jonathan Dillon 13. April 1861: Fort Sumpter wurde an diesem Datum von den Aufständischen angegriffen. Gott sei Dank haben wir eine Regierung“. Die Botschaft bezog sich auf den Angriff der Südstaaten auf Fort Sumpter, der den amerikanischen Bürgerkrieg auslöste. Der Präsidenten hat nie von der Botschaft erfahren, da sie versteckt auf das Laufwerk im Inneren graviert wurde. In Dillons Familie dagegen wurde die Familienlegende wohl gehütet und von einer Generation zur nächsten weitererzählt. Den endgültigen Beweis erbrachte aber erst das Museum für amerikanische Geschichte.