Sie laufen in der Fußgängerzone mit einem Logoluftballon, an Weihnachten erhalten sie ein Paket Elisenlebkuchen und am Strand spielen sie mit dem Wasserball der Sonnencrememarke. Doch wie viele Werbeartikel bekommt ein Deutscher durchschnittlich im Jahr? Dieser Frage sind wir in einer Studie nachgegangen und zu folgendem Ergebnis gekommen.
In Deutschland leben rund 80 Millionen Menschen, laut Zensus, die jüngst die Einwohnerzahl um 1,3 Mio nach unten korrigieren mussten. Die ca. 80 Mio Deutschen bekommen mehr gratis als sie vielleicht selbst meinen. Wir, die Giffits GmbH, haben uns die Mühe gemacht und eine Studie durchgeführt, die zu einem sensationellen Ergebnis kommt. Ca. 93 Werbeartikel werden pro Jahr und Kopf in Deutschland ausgeliefert. Das entsprach in 2010 einem Gesamtvolumen von 3,43 Mrd. Euro, laut den Angaben des Gesamtverbands der Werbeartikel Wirtschaft e.V.
80 Millionen Deutsche umfassen auch Kleinkinder und Greise. Die Gruppe der Erwerbstätigen (Alter 15 – 65 Jahren) beträgt rund 67% (entsprechend der Erhebungen des statistischen Bundesamtes). Nimmt man diese Gruppe als Grundlage, dann ergibt sich eine Pro-Kopf-Lieferung von 93 Werbeartikeln pro Person und Jahr. Das sind fast 2 Werbeartikel pro Woche und Person. Eine Unterscheidung nach Stadt oder Land wurde nicht gemacht. Das lässt die Vermutung zu, dass diese Zahl entsprechend der persönlichen Umstände deutlich nach oben korrigiert werden kann.
Doch welche Schlüsse lassen sich daraus ziehen? Befragt man die Menschen nach den Werbekontakten, die ihnen bewusst sind, werden Radio, TV, Plakatwerbung oder Werbebanner im Internet benannt, Werbeartikel fehlen in der Aufzählung. Und das bei 93 Stück pro Person und Jahr! Dieser Effekt ist umso erstaunlicher, weil ein Werbeartikel – je nach Gebrauchswert – mehrere Hundert Werbekontakte hat. Beispiel: Ein Kugelschreiber ist durchschnittlich sieben Jahre im Umlauf. So langlebig ist wohl kaum ein anderes Werbeformat.
93 Werbekontakte, die nicht als solche wahrgenommen werden. 93 Kontakte, die die Menschen oft als Geschenk verstehen. Das ist ein entscheidender Vorteil, denn Werbung ist in der Wahrnehmung oft auch negativ belegt. Werbung unterbricht die Lieblingssendung, hat einen unangenehmen Jingle oder überdeckt einen interessanten Blogbeitrag. Das „Geschenk“ hingegen verursacht beim „Beschenkten“ unterschwellig ein Gefühl der Verpflichtung gegenüber demjenigen, der den Artikel eingesetzt hat. Ein Effekt, den Unternehmen sehr gerne für sich nutzen, um die Kundenbindung zu erhöhen. 93 Artikel im Jahr, unzählige haptische Erlebnisse und doch werden Werbeartikel nicht als Werbung wahrgenommen. Mehr Gründe für den Einsatz von Werbeartikeln braucht es nicht.
Wow. 93 ist wirklich eine recht große Zahl. Das war mir so auch gar nicht bewusst. Oftmals nimmt man die Werbegeschenke an, aber zu Hause identifiziert man sie gar nicht mehr als solche. Trotzdem bleibt das Unternehmen irgendwie im Gedächtnis. Die Frage ist halt nur, wie viele von disen 93 Werbeartikeln tatsächlich auch benutzt werden und wie viele doch eher schneller im Abfall landen. Das wäre auch mal ganz interessant. Denn ich denke, dass nützliche Werbeartikel nochmals viel wertvoller sind als Werbeartikel, die vielleicht nett aussehen oder sonst eine Besonderheit aufweisen, aber nicht wirklich benutzt werden können.
Fanden wir auch, dass 93 eine große Zahl ist. Die anschließende Frage, was wirklich mit den Artikeln passiert und wie wertvoll sie dann letztlich sind, ist natürlich hoch spannend und wäre tatsächlich noch eine weitere Untersuchung wert. Stelle mir das allerdings die Frage, wie die Artikel zu clustern wären, um die Unmengen der unterschiedlichen Artikel irgendwie greifbar zu machen. Welches Kriterium sollte für die Clusterung eine Rolle spielen? Preis? Gebrauchswert? Funktionen? Material? Schweres Feld, meine ich.