Golf. Eine Sportart, die ruhiger ist als Kitesurfen oder Rafting und mehr Bewegung erfordert als Billard oder Boule. Kein Wunder, dass der Volkssport der Schotten auch in Deutschland eine riesige Fangemeinde hat. Mehr als 600.000 Deutsche schlagen die kleinen Bälle durch hübsche Parkanlagen, weltweit wird die Fangemeinde auf über sechs Millionen geschätzt. Doch welche Golfarten gibt es und wie sportlich ist das Ganze eigentlich? Und was ist dran an dem Image des Spaziergang-Sports?
Klassisches Golf
Golf wird schon seit Jahrhunderten gespielt. Die weltweit meistverbreitete Version stammt aus Schottland und ist geprägt von akkurat gepflegten Rasenflächen, 18 Löchern und einer Vielzahl unterschiedlicher Schläger, wie Putter, Holz und Eisen. Doch während in Schottland nahezu jeder in einem Golfclub zu sein scheint, ist hierzulande der Beitritt in einen Club nicht für alle attraktiv und damit ist auch nur ein geringerer Prozentsatz der Bevölkerung Mitglied. Die Beliebtheit des Sports hat jedoch nicht abgenommen und so entwickelt es sich auch hier immer mehr zu einem Breitensport.
Swinggolf
Swinggolf kommt aus Frankreich und ist insofern auffällig, als dass die Anfänger Netze benutzen, die im Golfsport sonst nicht verwendet werden. Mit deutlich kleineren Rasenflächen und auf ganz normalen Wiesen, ohne die akkurate Behandlung des Grases, helfen die Netze, den Spielern bei zu viel Übermut den Ball, übrigens einen Hartgummiball, auszubremsen. Mit nur einem Golfschläger werden hier alle Schläge ausgeführt. Der wichtige Aspekt beim Swinggolf ist das gemütliche Zusammensein der Menschen. Daher sind Bollerwagen mit deftigem Essen oder Grillplätzen keine Seltenheit.
Crossgolf
In den Medien hat man die Stadtvariante des Golfes schon mehrfach gesehen. Jugendliche spielen den Ball quer durch die ganze Stadt und nutzen dabei Straßenzüge, U-Bahnen und sogar Häuserdächer. Keine Stelle der Stadt scheint dabei ausgeschlossen zu sein. Die etwas gewagte und sicher auch nicht ungefährliche Version, auch Urbangolf genannt, wird in der Realität aber wohl eher in weitläufigeren Gegenden mit weniger Menschen gespielt, wie beispielsweise brach liegenden Industriegeländen oder verlassenen Kohleabbaugebieten. Die einzige Regel, der Trendsportart ist dazu passend: Safety first. Dass die Idee aber nicht ganz so neu ist, kann man daran feststellen, dass 1659 zum ersten Mal das Golfspiel in den Straßen von Albany, New York, verboten wurde.
Beim Crossgolf steht der Spieltrieb im Vordergrund. Das Prinzip ist einfach. Der Ball kann überall in der Welt landen und wird genau von dort auch wieder weitergespielt. WIe auch schon beim Swinggolf ist auch beim Crossgolf nur eine gute Grundausstattung für Golfer notwendig, um den Spaß am Spiel zu haben.
Minigolf
Diese Variante wird gerne auch von Familien beim Sonntagsausflug ausprobiert. Hierbei geht es weniger darum, die Präzision des Schlages zu verfeinern. Auf einem Block werden die Anzahl der Schläge aufgelistet und die Person, die die wenigsten Schläge auf den zumeist betonierten kleinen Parcours brauchte, ist Sieger.
Unabhängig von der Art des Golfspielens, zeichnen Beweglichkeit, Ausdauer, Kraft, Kontrolle, Koordination und Geschwindigkeit den guten Spieler aus. Diese Kombination zeigt schon, dass Golf nicht nur ein Spaziergang ist und dass es sich um eine Sportart handelt, die Kopf und Körper in Einklang bringt. Es ist also ganz gleich was gespielt wird, Golf ist ein Sport, der vor allem eines soll: Spaß machen!