Der Frosties-Tiger Toni, Eisbär Knut oder das brasilianische WM-Gürteltier Fuelco: Maskottchen haben einen festen Platz im Marketing-Mix. Als Sympathieträger und Erkennungszeichen stärken sie die Markenbekanntheit, vermitteln Botschaften und interagieren mit der Zielgruppe. Sie zeigen ihr Gesicht auf Produktverpackungen, feiern oder twittern mit der Zielgruppe und werden gern als Werbeartikel verschenkt. Wer ein Maskottchen von der eigenen Zielgruppe entwickeln lässt, stärkt bereits von Beginn an die Identifikation.
Maskottchen werden geboren oder entwickelt
Manche Maskottchen werden über Nacht geboren. Eisbär Knut war so ein Phänomen. Durch seine Geschichte und das niedliche Aussehen war er Sympathieträger per se, ging durch alle Medien und ist schnell zum Maskottchen des Berliner Zoos geworden.
Andere Unternehmen oder Marken wiederum nutzen die Entwicklung eines Maskottchens gezielt als Basis für ihre Werbekampagnen. Fast zwei Millionen Brasilianer suchten gemeinsam einen Namen für das Maskottchen der WM 2014. Laut einer Umfrage kennen nun 89 Prozent das Gürteltier „Fuelco“ und auf der Beliebtheitsskala erreichte es durchschnittlich 7,3 von 10 Punkten. Ein Erfolg, der auf den gezielten Mitmach-Charakter zurückzuführen ist. Denn wer Ideen einreicht, einen Namen sucht oder eine Figur zeichnet, beschäftigt sich nicht nur aktiv mit einer Marke bzw. Botschaft, er setzt sich insbesondere mit ihren positiven Eigenschaften und Vorteilen auseinander, denn diese sollen ja im Maskottchen vereint werden.
Bei Fuelco stand neben dem Sportevent das Thema Umweltschutz im Vordergrund. Ergebnis ist das Gürteltier (in Brasilien vom Aussterben bedroht) mit dem Namens-Mix aus „futebol“ (Fußball) und „ecologia“ (Ökologie). Die Sensibilisierung für den Umweltschutz wurde hier im Rahmen eines aufmerksamkeitsstarken Produktes wie der WM 2014 und mittels einer Motivationskampagne erreicht. Eingebunden in den Entwicklungs- und Abstimmungsprozess assoziiert die Zielgruppe nun ein persönliches Erlebnis mit dem Maskottchen und dem, wofür es steht.
Maskottchen twittern und feiern
Ist ein Maskottchen erstmal etabliert, wird es zur Stärkung des Wir-Gefühls sowohl intern als auch extern eingesetzt. Nicht umsonst sieht man Maskottchen vielfach dort, wo es auf den Teamgeist und das gemeinsame Erleben ankommt, wie bei Sportereignissen oder im Tourismus- bzw. Städtemarketing. Die Kanäle für den Markenbotschafter sind vielseitig. So tauchen beliebte Maskottchen auf Logo oder Wappen, Produkten und Werbeartikeln sowie im Rahmen von Veranstaltungen auf. Die FIFA setzte noch einen drauf und richtete für Fuelco eine eigene Homepage und einen Twitter-Account ein, wo das Maskottchen munter Fans und Follower sammelt und den Austausch über WM- und Umweltschutzthemen in Gang hält.
Maskottchen für „schwierige“ Produkte
Last but not least interessant ist der Einsatz von Maskottchen bei erklärungsbedürftigen Produkten und schwer erreichbaren Zielgruppen. Finanzdienstleister beispielsweise nutzen Maskottchen gern, um ihre mitunter trockenen und abstrakten Produkte auch für Kinder spannender zu machen. Insbesondere bei regional ausgerichteten Filialen von Sparkasse und Co. übernehmen „Sparky“, „Max Moorfrosch“ und ähnlich witzige Maskottchen die Funktion eines Türöffners und Wissensvermittlers. Die Kinder bekommen über den knuddeligen Charakter einen wesentlich besseren Zugang zu einer solchen Marke, treffen sie auf einem Event wieder oder besitzen sie als Schlüsselanhänger bzw. Kuscheltier. Vorteil für die Unternehmen: Potenzielle Kunden werden so schon früh gebunden.