Überraschungen können ganz verschiedene Gesichter haben und sind nicht nur positiv oder negativ. Zu Halloween zum Beispiel freuen wir uns über schaurig-schöne Überraschungen. Ein bisschen Ekel oder Grusel und die Überraschung ist gelungen. Die Mischung macht’s. Zu viel führt zu schlechter Stimmung, zu wenig ist langweilig. Ein entscheidender Faktor für die richtige Dosierung ist das Timing. Und Timing kann hierbei mehrerlei bedeuten.
Sobald die Blätter von den Bäumen geweht sind, Nebelschwaden morgens über den Wiesen hängen und die feuchte Luft zwischen die einzelnen Pulloverlagen kriecht, dann ist es Zeit für Halloween. In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November stehen die Chancen gut, dass schon die Wetterlage selbst ein wenig Mystik ausstrahlt. Der gelungene Zeitpunkt also für die Überraschungen der besonderen Art, insbesondere des Nachts, wenn das menschliche Auge sowieso nur schlecht sieht und der Nebel sein Übriges tut.
Neben der richtigen Jahreszeit ist das Timing bei den Scherzen selbst besonders wichtig. Nur wenn sich die zu überraschende Person in Sicherheit wiegt, kann der Scherz gelingen. Nicht selten gehen Streiche deshalb schief, weil vorher nicht genau genug über den richtigen Zeitpunkt nachgedacht wurde. Ein Beispiel: In einem Raum liegt eine Attrappe von einem blutigen Fuß. Der Fuß ist so positioniert, dass er gleich von der Tür aus zu sehen ist. Damit kann der Gruseleffekt nicht eintreten. Der zu Erschreckende kann sich nämlich annähern und hat damit Zeit gewonnen. Liegt der gleiche Fuß allerdings zwischen den Speisen auf dem Buffet und ist erst zu sehen, wenn der Gast direkt davor steht, dann sind die Chancen gut, dass die Überraschung gelingt. Die größte Wahrscheinlichkeit, dass die Überraschung gelingt, wird wohl sein, wenn der Fuß zunächst nicht im Raum ist oder versteckt positioniert wird. Nach einiger Zeit, wenn niemand mehr damit rechnet, dass noch etwas passiert, kann der blutige Fuß unauffällig an einer Stelle positioniert werden oder er wird mit einem Faden von der Decke baumeln gelassen.
In der Werbung gilt das gleiche Prinzip. Werden beispielsweise Werbeartikel zu einem Zeitpunkt verteilt an dem die Kunden gar nicht damit rechnen, dann erreicht der einzelne Artikel eine deutlich höhere Aufmerksamkeit. Die Werbewirkung wird verstärkt.