Sie haben ihr Leben lang gearbeitet, sie kennen noch Zigarettenwerbung aus dem Fernsehen und Büros, in denen keine Bildschirme auf den Tischen standen, dafür aber Aktenberge bis unter die Decke gestapelt wurden. Die Rede ist von den Best Agern. Jene Gruppe, die von Jahr zu Jahr wächst, die nach ihrem Berufsleben noch fit ist und die im besten Fall den Mietzins aus den 80er Jahren zahlt oder gar ein Haus ihr Eigen nennt. Best Ager sind in der Werbung proportional gesehen unterrepräsentiert und das, obwohl diese Gruppe auch weiterhin wächst und neue Märkte erschlossen werden könnten. Was macht die Best Ager attraktiv und warum sollte man sich diese Zielgruppe genauer anschauen?
Beispiele für Best Ager-Werbung
Natürlich gibt es schon heute Werbung, die gezielt auf Best Ager ausgerichtet ist. Antifaltencreme, frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel oder Treppenlifte werden per Anzeige in Fernsehzeitschriften angepriesen. Teure Fernsehwerbung sieht man schon seltener und wenn, dann sind es ebenfalls Produkte, die ohnehin für diese Zielgruppe produziert wurde. Eine der wenigen Ausnahmen ist der Herrenduft Baldessarini. Die Models für die Kampagnen sind Herren mit grauen Schläfen und weiser Ausstrahlung. Ihr Image wird als besonders begehrenswert angesehen und entspricht damit der Ausrichtung für andere Zielgruppen. Baldessarini scheint mit dieser Werbung erfolgreich zu sein, denn immerhin gehört diese Parfummarke schon seit Jahren zum gehobenen Preissegment.
Was wollen Best Ager?
Wer sich mit Best Agern auseinandersetzt, sollte sich klar machen, dass hier eine Gruppe von Menschen ist, die fundermentale Unterschiede in der Verhaltensweise zu jüngeren Zielgruppen aufweist: Sie halten wenig von den Versprechen der Marken, setzen verstärkt auf die Empfehlungen von Familie und Freunden und mögen die Anonymität beim Einkaufen. Offensichtlich wird das zu wenig beherzigt, denn immerhin 60,5% der Zielgruppe fühlen sich nicht nur nicht angesprochen, sondern sind der Ansicht, dass die Werbung ihre Gruppe sogar negiert.
So haben die Niederländer herausgefunden (siehe Studie), dass die Best Ager beispielsweise in Mailings nicht mit ihrem Namen angesprochen werden wollen. 50% empfinden die namentliche Ansprache als störend, 25% als sehr störend. In das gleiche Prinzip passt, dass Best Ager Email-Newsletter nicht ungefragt erhalten wollen. Das geht sogar so weit, dass ungefragte Mails von über 70% der Befragten ungesehen gelöscht werden und grundsätzlich eher als imageschädigend angesehen werden.
Werbeartikel für Best Ager
Wer an Werbeartikel für Best Ager denkt, dem fallen bedruckte Brillenputztücher und Pillendosen mit Logo ein. Aber Best Ager können durchaus auch andere Dinge gut gebrauchen und eignen sich als Werbeträger, denn aktive Senioren sind gern unterwegs und haben somit viele Werbekontakte. Doch auch Best Ager haben Vorteile, wenn Werbeartikel gezielt für sie eingesetzt werden. Best Ager glauben wesentlich weniger den Versprechungen der Werbung als jüngere Menschen. Tritt ein qualitativ hochwertiger Artikel allerdings den direkten Gegenvergleich an, so wird dieser Zweifel sicher schneller ausgeräumt werden können. Best Ager achten genauer auf den Preis und die Qualität. Wer sich den Effekt zunuzte machen will, dass ein Werbeartikel seine Eigenschaften auf das beworbene Produkt überträgt, tut gut daran, auf die Qualität des Werbemittels zu achten. Das gilt somit in zweifacher Hinsicht bei der Zielgruppe 50+.
Welche Produkte mögen Best Ager?
Kugelschreiber mit Werbeeindruck, der ungekrönte König der Werbeartikel, ist auch bei Best Agern ein Renner. Doch auch hier gibt es durchaus Vorlieben, was die Farbe der Tinte angeht. Wer sich für Kugelschreiber bei Best Agern entscheidet, sollte in jedem Fall blaue Tinte verwenden, denn 59,7% mögen Blau am liebsten, gerade mal 27,9% hingegen bevorzugen schwarz. Dem Rest ist es egal.